Beziehungen nehmen in unserem Leben einen großen Raum ein. Unsere Gefühle machen uns und unsere Beziehungen lebendig. Sie geben uns Orientierung, wollen gelebt werden und drücken sich im Körper aus. Gefühle haben nach Antonio Damasio eine hohe Bedeutung als Motiv, Antrieb, Begleiter, Vermittler für die Bindung sowie die Autonomie. Ohne das Empfinden und Benennen von Gefühlen gibt es kein Sein.
Die kulturelle Entwicklung der Gesellschaft wie auch jede individuelle basieren auf dem Ausdruck von Gefühlen, die gelebt, gesehen und verstanden werden wollen. In der therapeutischen Beziehung versuchen wir in den Ressourcen und Erfahrungen die zugrundeliegenden Gefühle zu verstehen. Konflikte und Widersprüche im Lebensprozess verkörpern sich häufig in leiblichen Phänomenen. Die psychosomatischen und neurobiologischen Reaktionen auf diese emotionalen Verstrickungen setzen sich auch in Übertragungsprozessen fort. In der KBT spielt die zwischenleibliche Resonanz eine besondere Rolle.
In diesem Seminar werden wir das Thema Gefühle, Affekte, Emotionen im Kontext zu Beziehungen aus den Perspektiven der Neurobiologie, Tiefenpsychologie, Entwicklungstheorie sowie leibphänomenologisch aus Sicht der KBT erkunden. Wir wollen uns mit den Mitteln der KBT und Rollenspielen praxisorientiert den verschiedenen Aspekten der Thematik zuwenden.